Augen auf beim Welpenkauf

Augen auf beim Welpenkauf

Noch immer ist der Handel mit Welpen attraktiv. Vor allem der illegale Handel. Siehe auch den Artikel von 4 Pfoten. Aber leider ist auch nicht jeder Züchter, selbst wenn er einem Verband angehört, seriös was die Aufzuchtsbedingungen der Welpen angeht. Letzteres ist nicht immer leicht zu erkennnen, vor allem nicht für Ersthundebesitzer.

Illegaler Welpenhandel findet sehr häufig über Online-Kleinanzeigenportale statt. Auch hier ist es nicht immer leicht seriöse von unseriösen Angeboten zu unterschedien.

Prüfe daher die Angaben in den Verkaufsanzeigen kritisch und bestehe auf jeden Fall auf einem Vor-Ort-Besuch bei der Züchterin oder dem Züchter. Alarmzeichen für
unseriöse Angebote sind unter anderem:

  • Die Welpen werden in den Anzeigen nur schlecht oder unzureichend beschrieben.
  • Die Anbieter treten unter Verwendung eines Pseudonyms auf.
  •  Ein- und derselbe Anbieter hat verschiedene Rassen im Angebot.
  • Die Anbieter bieten eine Lieferung nach Hause an.
  • Ebenfalls sollte man skeptisch werden, wenn in der Anzeige Fotos von der Mutterhündin fehlen.

 

Worauf Du beim Welpenkauf achten solltest:

a) Vor Ort kaufen
Kaufe nur vor Ort bei der Züchterin oder dem Züchter. Lasse Dich nicht auf eine Lieferung nach Hause oder an einen Treffpunkt ein! Selbst wenn der Züchter behauptet er sei eh gerade auf den Weg zu einer Hundeausstellung die bei Dir in der Nähe ist.

b) Mutterhündin anwesend
Bestehe darauf, das Muttertier sehen zu dürfen. Wird dir der Kontakt zur Mutterhündin verweigert, ist das ein klares Warnsignal. Die Hündin sollte einen gesunden und gepflegten Eindruck machen. Selbstverständlich ist ein Haufen quirliger Welpen anstrengend und die Mama darf ein bisschen erschöpft sein. Wenn sie aber ausgezehrt und entkräftet auf dich wirkt, solltest du skeptisch werden.

c) Sauberer Wurfbereich
Mache dir sich ein Bild davon, wo und wie die Welpen aufwachsen. Der Ort sollte sauber und hundegeeignet sein – also die Welpen zum Spielen anregen.
Ein Zwinger ist kein Ort um einen Welpen großzuziehen der später ein Familienhund werden soll.
Um eine optimale Sozialisierung zu gewährleisten sollten die Welpen im Haus unter Menschen aufwachsen und Familienanschluss haben.

d) Korrektes Alter
Die deutsche Tierschutz-Hundeverordnung schreibt vor: Ein Hund darf frühestens nach acht Wochen von seiner Mutter und den Geschwistern getrennt werden.
Für Welpen aus dem EU-Ausland gilt nach dem Tiergesundheitsrecht sogar ein Mindestalter von 15 Wochen.

e) Guter gesundheitlicher Zustand
Erkundige dich nach dem Gesundheitszustand und verlange Impfnachweise. Welpen sollten nach acht Wochen unbedingt gegen Staupe, Parvovirose und Leptospirose geimpft sein. Tollwutimpfung ist Pflicht bei Welpen aus dem Ausland, in Deutschland ist diese erst im Alter von zwölf Wochen möglich.
Die Kleinen sollten genügend hochwertiges Welpenfutter bekommen und die Welpenstube sowie die Welpen selbst stets sauber und gepflegt sein. Welpen sind in der Regel sehr neugierig, bewegungsfreudig und aufgeschlossen. Zeigen sie Menschen gegenüber Meideverhalten, sind sie apathisch, haben aufgeblähte Bäuche oder gar Parasiten, sollte man Abstand von dem Züchter nehmen.
Glänzt das Fell? Sind die Augen klar und nicht verkrustet?

f) Begleitpapiere vorhanden
Importierte Welpen benötigen immer einen EU- Heimtierausweis des Ursprungslandes und ein amtliches Gesundheitszeugnis und müssen mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein. Für Welpen aus deutscher Zucht sind der EU-Heimtierausweis und der Chip nicht verpflichtend.

g) Würfe
Die Betreuung der Welpen eines Wurfes erfordert viel Zeit und Energie. Bei mehr als drei Würfen im Jahr oder mehr als drei fortpflanzungsfähigen Hündinnen gilt die Zucht als gewerbsmäßig und erfordert die Erlaubnis der Veterinärbehörde.
Wenn der Züchter mehrere Rassen im Angebot hat, sollten ebenfalls die Alarmlampen angehen.
Ein*e Hobbyzüchter*in darf nur ein bis zwei fortpflanzungsfähige Hündinnen einer Rasse halten und ein bis maximal zwei Würfe pro Jahr erwarten. Damit unterliegen sie nicht den gesetzlichen Anforderungen gewerbsmäßiger Hundezüchter*innen.

h) Abschluss mit Kaufvertrag
Bestehe auf einem Kaufvertrag. Darin sollten die Züchterin oder der Züchter namentlich benannt werden. Zudem sollten die Rechte und Pflichten beider Parteien klar festlegt werden. Lasse dir im Zweifel ein Ausweisdokument zeigen. Ein seriöser Züchter bietet auch an, im Falle des Falles, den vermittelten Welpen wieder zurückzunehmen.

i) Fragen erwünscht
Die Züchterin oder der Züchter will wissen, wie und wo du lebst? Das ist ein gutes Zeichen! Wenn du hingegen den Eindruck gewinnst, dass es nur um einen schnellen, möglichst gewinnbringenden Verkauf geht, vergiß die ganze Sachen..

j) Sozialisation bereits beim Züchter
Die Weichen für ein gesundes, entspanntes Hundeleben werden in den ersten Lebenswochen der Welpen gestellt. Also noch in der Verantwortung beim Züchter, der Züchterin.
Bis zur Abgabe der Welpen sollten diese mit vielen optischen und akustischen Reizen konfrontiert worden sein, um sicher in ihr neues Leben starten zu können. Bei Fragen, sollten ZüchterInnen die Welpeninteressenten ausreichend informieren können, wie die Hunde sozialisiert werden. Einen Hund im 8ten Stock eines Wohnhauses großziehen gehört, selbst bei Mini-Rassen, nicht dazu.

k) Der Preis
Dieser sollte weder spottbillig sein, noch überdurchschnittlich teuer

Wenn dir dein neuer Lebensgefährte am Herzen liegt, dann prüfe den Anbieter/Züchter sehr genau. Falls diese seriös sind, liegt ihnen das Wohlergegehen ihrer Schützlinge am Herzen und sie sollten jede Frage von euch gerne beantworten. Im Zweifel sucht lieber weiter, auch wenn der Welpe noch so süß aussieht und angeblich nur auf euch gewartet hat.

Rituale und Routinen

Rituale und Routinen

..im Alltag sind vor allem für ängstliche und unsichere Hunde wichtig. Aber auch für Hunde die gerade als neues Familienmitglied Einzug gehalten haben.
Rituale unterstützen den Hund und den Menschen im Alltag und bei besonderen Ereignissen. Rituale sind wichtig für unser tägliches Leben.

Rituale und Routinen sind kommunikative Handlungen zwischen Mensch und Hund die durch Wiederholung entstehen. Sie unterstützen die Hunde beim Verstehen von Veränderungen. Sie folgen in ihrem Ablauf einer bestimmten Struktur.

Routinen sind dabei automatisierte Handlungen, die keine große Denkleistung erfordern. Wir denken nicht darüber nach, sie sind quasi fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Sie kehren immer wieder.
Rituale finden oft in Angrenzung zur Gewohnheit oder zur Alltagsroutine statt und beinhalten ein für das Individuum sinnhaftes Handeln. Es sind bewusste Entscheidungen für wiederkehrende Handlungsabläufe die Hund und Mensch gut tun. Sie verfolgen immer einen bestimmten Zweck.

Sinnvoll sind Routinen und Rituale dort wo sich eine wiederholende Struktur im Zusammenleben mit dem Hund findet:

– Handlungen werden Hinweise auf das Folgende
– wiederkehrende Strukturen machen den Alltag übersichtlicher
– das Verhalten des Menschen wird durch sich wiederkehrende Abläufe für den Hund vorhersehbar
– Rituale und Routinen geben Sicherheit

Rituale brauchen Zeit sich zu etablieren. Sie sollten immer wieder hinterfragt werden, ob sie ihren Zweck noch erfüllen. Vorsicht: das Aussetzen eines festen Rituals kann jedoch dem Hund Erwartungssicherheit nehmen und zu Frustration und Unsicherheit führen.

Hier nun ein paar Beispiele für Rituale und Routinen:

– Gassi oder nicht. Ziehen wir uns eine bestimmte Kleidung an, weiß unser Hund ob er nun alleine zu Hause bleiben muss oder ob es auf einen gemeinsamen Spaziergang geht. Das ganze ist meist noch gepaart mit einer bestimmten Uhrzeit. Dies ist eine Routine. Aus dieser Routine kann man jedoch schnell ein Ritual machen.
So ist unser Hund oftmals aufgeregt wenn er weiß, es geht zum Gassi, zur Hundeschule etc. Um ihn etwas von dieser Aufregung zu nehmen kann man zum Beispiel rund um die Haustüre das Sitzen verstärken indem der Hund jedesmal wenn er sitzt eine Leckerchen bekommt.
Oder es gibt ein paar isometrische Übungen bevor es losgeht. Oder ein kleines Suchspiel.

– Einschlafen. Ruhe ist angesagt wenn wir schlafen gehen möchten. Auch für den Hund. Routine wäre hier: Licht aus und ein allgemeines gute Nacht. Als Ritual kann man hier eine Runde Kuscheln einbauen. Leicht lässt sich auch ein Schlafduft konditionieren.

– Training und Freizeit. Vor allem für sehr aktive Hunde ist es schwierig wieder aus dem Trainingsmodus zu kommen.
Um für den Hund Training vom normalen Leben unterscheidbar zu machen, kann man jede Trainingseinheit mit einem bestimmten Wort beginnen. Ebenso beendet man die Übungeseinheit mit einem bestimmten Wort vielleicht gepaart mit einer Runde Leckerchensuche. Einen andere Möglichkeit ist, dass man das Training immer mit der gleichen Übung starten und beenden

– Beim Gassi. Der Hund hat an Stelle x seines Gassiweges Wild gesichtet. Jedes Mal wenn er nun an diese Stelle kommt, steigt seine Aufregung. An solchen Orten die viel mit Aufregung zu tun haben, kann man den Hund immer die gleiche Übung machen lassen. Am besten wählt man hierzu eine Übung die er gerne ausführt und auch gut kann. Entspannungsübunge eignen sich ebenso. So wird der Ort immer weniger mit Aufregung, dafür immer mehr mit einer bestimmten Übung und/oder Entspannung verbunden.

Gut etablierte Routinen ermöglichen so. dass Mensch und Hund im Flow durch den Tag gehen ohne immer wieder neue Entscheidungen zu treffen.
Sie geben unseren Hunden Fixpunkte und schaffen Sicherheit. So ist es gerade für Hunde die unsicher oder ängstlich sind, im Alltag sehr hilfreich, auf einfache kleine Rituale zurückgreifen zu können. Vorzugsweise auf solche, die mit positiven Gefühlen gekoppelt sind. Also Rituale, die sehr oft und unter erfreulichen Bedingungen stattgefunden haben.

Routinen gewinnen immer mehr an Bedeutung, je öfters diese wiederholt werden, während Rituale wie ein gutes Buch sind: man holt sich einfach das, was man je nach Stimmung und Lebenslage braucht, aus einer Vielzahl an verschiedenen Büchern hervor.

Wertschätze deine Rituale und Routinen, respektieren sie, aber ändern sie auch , wenn sie dir nicht mehr dabei helfen, dein Ziel zu erreichen.

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