Koordinierter Morgeneinsatz

Koordinierter Morgeneinsatz

Bei der Beschreibung zu vermittelnder Hunde gibt es in Bezug auf deren Wesen Angaben wie: verstehen sich mit anderen Hunden, können zu Katzen, sind stubenrein. Sicher, ist alles wichtig. Dennoch es fehlt immer ein äusserst wichtiges Verhaltensmerkmal: ist der auserwählte Vierbeiner Früh- oder Spätaufsteher. Also zumindest bedeutungsvoll für die Lifebalance des zukünftigen Herrchens.

Wir hatten 2 Hunde aus dem Tierschutz. Wir liebten sie beide. Beide hatten sehr unterschiedliche Charaktere – normalerweise. In einem Punkt jedoch waren sie sich einig: es ging überhaupt nicht, dass Herrchen länger als bis 8 Uhr im kuschligen, warmen Bett liegen blieb. Schließlich drohten die Hunde jeden morgen, spätestens um diese Uhrzeit, zu verhungern. Und dieser Zustand war für die Homöostase der Beiden alles andere als erträglich.

Meist begann Basco mit dem morgendliche Weckritual. Ich hörte sein Körbchen knarren (es war mit seinen 46 kg etwas überfordert), dann folgte eine bestimmte Art und Weise des sich aus dem Körbchens Erhebens. Daran anschließend die morgendliche Hundegymnastik verbunden mit Lautäusserungen die man nicht unbedingt einem Hund zu ordnen würde. Schließlich sollten alle im Haus mitbekommen, dass Monsieur nun aufgestanden ist. Es folgte eine dynamische Runde durch das Wohnzimmer, mit kurzem Bellstop am großen Fenster, und Endstation im Schlafzimmer auf meiner Bettseite. Hier stand er nun demonstrativ vor mir und begann zu „reden“. Spätestens jetzt kam Klein Paula angerannt und landete mit viel Schwung auf der Bettdecke (und somit auf mir). Ignorieren vollkommen zwecklos. Die beiden beschnupperten sich kurz, sprachen somit das weitere Vorgehen „wie bekommen wir Herrchen schnellstmöglich aus dem Bett und in die Küche“ ab. Was folgte ist Arbeitsteilung: Paula versuchte Herrchen schon mal einer kurzen morgendlichen Wäsche zu unterziehen, Basco hebte eine Pfote (manchmal auch 2) ins Bett und säuselte mir ins Ohr. Dieser Aktion konnte ich maximal 10 Minuten standhalten, die Kapitulation war unausweichlich.

Wollte ich dann allerdings aufstehen, lag garantiert Paula so auf der Bettdecke, dass der Weg aus dieser erst mühevoll erkämpft werden musste.

Der Sieg wurde von den beiden mit einer kleinen Belleinlage gefeiert.

Schaffte ich es hin und wieder der Hundebelagerung zu widerstehen, läutete garantiert der Wecker den man vergessen hat abzustellen. Und der Wecker wiederum ist das Signal für die Hunde….

Bindung ist nicht gleich Bindung

Bindung ist nicht gleich Bindung

Strebst Du auch eine super Bindung zu Deinem Hund an? Verstehen ohne Worte? Dann bist Du nicht alleine. Eine gute Bindung zu seinem Hund ist wohl das Ziel von fast allen Hundehaltern. Zeigt es doch, dass man das Zusammenleben mit seinem Hund für Mensch und Hund richtig gestaltet. Oder doch nicht? Welcher Hundehalter wünscht sich nicht eine gute Bindung zu seinem Hund.

Was aber bedeutet Bindung genau? Die Bindungstheorie kennt mehrere unterschiedliche Bindungsformen. Es gibt also nicht die EINE Bindung.

Was wir uns als Hundehalter wünschen ist – hoffentlich – die sichere Bindung. Diese kann dann entstehen wenn der Hundehalter verlässlich feinfühlig mit seinem Hund interagiert. Dessen Ausdrucksverhalten richtig deuten kann und auch angemessen darauf reagiert. Verlässliche menschliche Bindungspartner erfüllen, soweit möglich, die Bedürfnisse ihrer Hunde.

Sie bieten einem ängstlichen Hund Schutz und Sicherheit. Sie gewähren ihrem Hund Nähe wenn dieser sie sucht. Sie lassen ihren Hund auch einfach mal Hund sein. Auch gemeinsame Aktivitäten die Freude machen und mit positiven Emotionen verknüpft sind, stärken die sichere Bindung.

Es gibt jedoch auch die andere Bindung, sozusagen the dark side. Diese, die unsichere-ambivalente Bindung, entsteht wenn sich der Mensch für seinen Hund unberechenbar verhält.

Mal reagiert er auf die Annäherung seines Hundes freundlich, mal bedrohlich.  Mal darf der Hund auf das Sofa, mal wird er unsanft daran gehindert. Mal darf der Hund als erstes durch die Türe, mal wird er grob nach hinten weggedrängt. Mal wird der Hund freundlich gerufen, mal im herrischen Befehlston angeschrien.

Hunde die in einer solchen unsichere-ambivalente Bindung leben, sind ständig damit beschäftigt die Stimmung und Absichten ihres Menschen zu erspüren, damit sie ja richtig reagieren können. Sie kleben ihrem Mensch am Fuß und lassen diesen nicht aus dem Auge.

Sie zeigen kaum Neugier- und Explorationsverhalten. Dafür haben sie ein Stressniveau das dauerhaft über dem Durchschnitt liegt.

Die angeblich freudige Reaktion die sie zeigen, wenn sich ihr Mensch ihnen gegenüber mal freundlich verhält ist in Wirklichkeit Erleichterung. Solcher Hund hat kaum Gelegenheit hündisches Normalverhalten zu zeigen und das dauerhaft erhöhte Stressniveau begünstigt Erkrankungen.

Es ist an Dir die Bindung zu Deinem Hund zu gestalten. Ich hoffe, Du entscheidest Dich für die freundliche Seite. Dein Hund hat es verdient.

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